Tag 12 – Gold Beach – North Bend, Oregon – 26.09.2011

Früh los, der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes, Regen! Da dieser schon seit Tagen angekündigt war, waren wir nicht sehr überrascht.
Wir packten unsere Sachen, liefen in unseren Regenjacke zum Frühstück im Hotel. Das Frühstück im Gold Beach Inn kann man sich sparen, es gab nur Toast und gefrorene Waffeln zum Toasten und ein bisschen Marmelade und süße Teilchen.
Aber um nicht ganz mit leerem Magen loszufahren, reichte es in jedem Fall.

Sobald wir unterwegs waren, ließ der Regen auch schon nach, aber die Küste war eingehüllt in dicken Nebel. Es war aber eher schwül als kalt.

Den Besuch des Geisel Monument State Park sparten wir uns. Am Sisters Rock hielten wir kurz an, aber der Blick auf die Felsen war eher bescheiden, eine eigentlich geplante Wanderung sparten wir uns auch.
Den Humbold Mountain Satte Park ließen wir bis auf einen Toiletten-Stopp auch rechts liegen. Bei schönem Wetter kann man hier wunderbar wandern, sogar Bären gibt es. Da stand doch tatsächlich ein Schild am Parkplatz, dass ein Bär gesichtet wurde vor 4 Wochen, und dass man junge Bären auf gar keinen Fall aufheben sollte, denn das macht die Bären aggressiv. Ja, wer kommt denn auf so eine Idee, ein Bärenjunges anzufassen! Aber es stand dort sicher nicht umsonst.

Wir fuhren dann ohne weitere Stopps bis nach Port Orford, wo wir dann aber doch zum Strand gingen.
Schöne Felsen im Wasser ließ uns auf tolle Bilder hoffen. Wir sind also mit den Kameras bepackt zum Strand gegangen.
Leider war gerade Flut, nein so was, ich hatte mir gerade eine tolle Stelle ausgeguckt, da kam plötzlich eine Riesenwelle an und ich war praktisch eingeschlossen auf einer kleinen Sandbank…
Ein bisschen nasse Füße habe ich auch bekommen, ich packte also meine Sachen, Stativ unter den Arm und rannte so schnell es ging wieder in Richtung Hang zurück.
So was aber auch – jetzt wäre ich doch fast ertrunken…
Das passierte dann ca. noch 2-mal, bis wir aufgaben und es an einer anderen Stelle am Strand versuchten.

Wir gingen so nah am Hang wie möglich immer weiter zu ein paar kleinen Felsen vor, aber plötzlich drang uns ein unerträglicher Gestank in die Nase.
Beim Umblicken war auch schon die Quelle ausgemacht, dort lag eine tote Robbe, das hatten wir doch schon mal… Das war richtig eklig und die Konzentration für jedes Foto war dahin, wieder schnell alles zusammengepackt und durch die Büsche schnell zurück zum Parkplatz.
Das Wetter war nicht wirklich super, aber auch nicht wirklich schlecht, es regnete immerhin nicht, das war doch schon mal was.
Kurz hinter Port Oxford kommt eine Abzweigung in Richtung Cape Blanco Lighthouse, dort wollten wir hin, egal wie das Wetter ist.
Gesagt, getan, wir nahmen also die Cape Blanco Road und fuhren bis zum Parkplatz des Lighthouse vor.
Wir machten erst mal ein kleines Picknick.

Dann packten wir unsere Siebnesachen und gingen zum Leuchtturm, es waren außer uns ein paar ältere Leute hier und doch auch tatsächlich zwei jüngere Männer aus – wir vermuten mal Köln – hier. Die beiden fragten uns, warum wir denn die Bilder mit dem Stativ machten, wir erklärten es kurz und redeten ein wenig über Kameras etc.

Wir machten etliche Bilder vom Leuchtturm und es wurde doch tatsächlich mit jeder Minute schöner, die Sonne kam auch ein bisschen raus.
Als Mario noch mal kurz die NEX 5 aus dem Auto holte, kam ein älterer Mann auf mich zu und frage auch nach meiner Kamera und wir begannen ein Gespräch erst über Fotografie dann über den Nordwesten der USA, und dann noch über Deutschland und Europa, wo er schon viele Male gewesen ist.
Er gab uns noch ein paar Tipps, wo es schön ist und nachdem wir ca. 3-mal versucht hatten, uns zu verabschieden, fragte er noch, ob er nicht ein Bild von uns machen sollte, denn er sei ja auch ein Profi-Fotograf, aber nur analog, versteht sich.
Alles in allen war er aber ein sehr netter Mann und das Gespräch war echt flüssig gegangen, unser Englisch wird immer besser, was zum großen Teil auch daran liegt, dass wir uns nur noch englische Filme und Serien ansehen.
Nachdem wir doch recht lange am Cape Blanco gewesen sind, fuhren wir wieder auf die 101 in Richtung Norden.
Das nächste Ziel war Bandon, wir waren ja schon vor 2 Jahren mal hier und da hatte uns der Ort schon sehr gut gefallen, erst hatten wir überlegt hier zu übernachten, aber dann war es doch noch zu früh.

Wir machten in Bandon einen Strandspaziergang, leider war das Licht wirklich eine Herausforderung, die Sonne im Südwesten.
Der Himmel war blau, aber es war aber nicht wirklich hell genug für schöne Strandbilder. Und nicht dunkel genug für weiches Wasser.

Aber wir genossen den Strand und das Meer sehr. Ca. 1,5 Stunden blieben wir in Bandon, hielten an ein paar Stellen an und machten wieder etliche Fotos, besser gesagt Fotoversuche.
Also wieder auf die 101. Das letzte Ziel heute war Cape Arago, dafür hatten wir noch 3 Stunden Zeit, bevor es Zeit wurde, uns ein Hotel zu suchen, das würde wohl in Coos Bay der Fall sein.
Mit jedem km wurde da Wetter wieder besser, bis es am Ende richtig sonnig war.

In Cape Arago fuhren wir jeden Parkplatz ab und dann schließlich bis zum Ende, wo man Seehunde beobachten konnte. Ich hatte ja immer noch im Kopf, in diesem Urlaub mal richtig schöne Tidepools zu finden, denn bisher hatten wir erst einmal einen gesehen mit nur 3 Seesternen.
Es war sogar Ebbe. Also versuchten wir unser Glück ganz am Ende von Cape Arago, dort konnte man runter ans Wasser laufen. Der Weg war sehr glitschig und steil, aber wir wollten Tidepools sehen, auf die sogar Schilder hinwiesen.
Also gut, immer runter da. Unten erwartete uns eine braune Suppe von Algen und Schlick und viele glitschige Steine. Wir gingen immer weiter, bis ca. 4 Meter von uns entfernt ein Seehund saß. Erst hatte ich ihn gar nicht gesehen. Er trat aber , so wie ich auch, sofort den Rückzug an.
Tidepools gab es hier nicht, bzw. waren da nur dreckige Seeanemonen drin. Ich wollte aber Seesterne.
Wir gingen den Weg wieder zurück, oben angekommen, kam uns ein Typ Hippie entgegen, der hörte uns reden und sagte: Auch aus Deutschland. Ja, waren wir. Wir unterhielten uns mit ihm und erfuhren, dass er mit dem Rad einige Monate durch die USA fährt und zeltet. Ganz alleine. Bisher ist es ihm gut ergangen und er war auf dem Weg in Richtung Süden. Kalifornien war sein Ziel, da gab ich ihm den Tipp, doch mal beim Salvation Mountain und in Slab City vorbeizuschauen, dort würde es ihm sicher gefallen. Er war sehr dankbar für den Tipp und wir wünschten uns gegenseitig alles Gute und gingen unserer Wege.

Wir gingen zurück zum Auto, auf dem Rückweg machten noch einen Stopp am Sunset Bay, gingen zum Strand und suchten nach Tidepools, aber leider wieder nur Anemonen und ein paar Krabben.
Nach einer Weile wurde mir das Laufen auf diesen glitschigen Steinen zu anstrengend und wir machten uns, ohne Seesterne gesehen zu haben, auf den Rückweg, um uns in Coos Bay ein Hotel zu suchen.
In North Bend oder Coos Bay, die praktisch ineinander übergehen, versuchten wir es im Red Lion und bekamen für einen guten Preis ein Zimmer. Sogar ein Restaurant hatten die im Haus, so dass wir nicht mehr groß fahren mussten.
Das Zimmer war schon ein bisschen älter, aber im Großen und Ganzen ok.
Das Essen im Restaurant war super lecker.

Wetter: Gold Beach, OR / North Bend, OR (spät sommerlich) morgens leichter Nebel leichter Nieselregen mittags sonniger aber diesig ca. 22 Grad abends schwül warm
Sights: Cape Blanco, Face Rock
Wanderungen: -
Abendessen: Red Lion Restaurant, Noth Bend
Hotel: Red Lion Hotel, Coos Bay, Oregon $86,51 inkl. Tax (exkl. Frühstück)
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: