Tag 18 - Allenspark, CO – Rocky Mountain National Park, CO – 5.10.2010

Am Morgen begaben wir uns pünktlich um 08:00 zum Frühstück mit den Besitzern der Lodge und einem jungen Paar, das auch zu Gast in der Lodge war.
In unserem Zimmer lag ein Gästebuch, in dem das Frühstück extrem gelobt wurde und auch Junatia und Bill selber sprachen von ihrem tollen „selfmade breakfast.“ Wir waren also gespannt.

Als wir jedoch am Tisch saßen, waren wir ein bisschen enttäuscht. Es gab Waffeln, ja, aber für jeden eine halbe, eine undefinierte Sache aus Brötchen und Paprika und ein paar kleingeschnittene, in viel Fett gebratene Würstchen. Uah! Nein danke.
Also aß ich eine halbe Waffel, davon wurde ich natürlich nicht satt und wir mussten im Park erst mal das Frühstück nachholen. Yam Yam! Leckere Brötchen mit Wipped Cream Cheese. Einfach, aber sehr lecker.

Wir machten uns dann nach ein wenig stockender Konversation am Frühstückstisch auf den Weg in den Park, denn wir waren eh schon spät dran, aber mal “Ausschlafen” bis 7.30 Uhr war auch schön.
Auf dem Weg nach Estes Park, wo sich der Parkeingang befindet, kamen wir an einem schönen See vorbei, wo wir kurz anhielten und ein paar Bilder machten.
Kur vorm Park Eingang in den Estes Park gibt es auch einen kleinen See, ich gucke so und denke, ich sehe nicht richtig, da baden in dem See Wapiti-Hirschkühe, wie schön. Wir halten natürlich sofort an. Nach kurzer Zeit schrecken sie plötzlich auf und hören ein Röhren, da kommt der Master, ein sehr großer Hirsch gesellt sich zu den Kühen im Wasser und nimmt ein ausführliches Bad. Wow, ein tolles Motiv. Wir beobachten die Tiere eine ganze Weile, bis uns andere Leute entdecken und auch anhalten, das schreckt dann auch die Hirsche auf.
Das war ja schon mal ein tolles Wildlife-Erlebnis. Das konnte ja nur besser werden.

Leider war das Wetter heute nicht ganz so schön, in Estes Park schien noch die Sonne, aber umso höher man in die Berge kam, desto bewölkter wurde es, klar, auf 3000 Metern darf schon mal eine Wolkendecke festhängen, wir waren ja auch verwöhnt, mittlerweile den 18. Tag in Folge Sonne, da war das schon ok.
Es war also ein Mischwetter, sobald man unter 2400 Meter kam, war es sonnig, sonst heftig dunkel. Kalt war es aber nicht.
Der Park ist sehr groß, es gibt aber nicht viele Wege, die man fahren kann, aber unzählige Wanderwegs, um die alle zu gehen, kann man sich Wochen hier aufhalten.
Wir hatten von der heftigen Gravelraod gehört, der Old Fall River Road, die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Der Zugang zur Old Fall River Road war einfach zu finden. Das junge Paar, das mit uns gefrühstückt hatte, meinte, sie hätten die Straße nicht gefunden, also waren die blind oder wie. Große Schilder wiesen darauf hin.

Die Old Fall River Road ist eine One Way Straße, die den Berg von ca. 2000 Metern bis auf 3000 Meter in Serpentinen hinaufführt, teilweise ist sie sehr holprig und der Rand ist an einigen Stellen sehr steil.
Bis auf die Straße an sich gibt es nicht viel zu sehen, sie führt durch einen recht dichten Wald. Links und rechts gehen teilweise Wanderwege ab.
Die Straße war auch recht dicht befahren, einige PKW waren sogar unterwegs, die dementsprechend langsam fuhren, und ich bin mir nicht sicher, ob die Autos diese Straße unbeschadet überstanden haben. Sogar mit dem SUV war es heftig zu fahren, vor allem in den Kurven.

Oben angekommen, hatten wir ein tolle Aussicht, auf dem Berg ist dann ein Restaurant und viele Wanderwege gehen hier über den Berg ins Tal.
Es war recht voll und es blies doch ein kühler Wind. Wir machten oben ein paar Bilder und fuhren auf der anderen Seite den Berg wieder runter, es wurde wieder sonniger und wir wollten an einem der Seen einen Spaziergang machen. Jedoch liegen die Seen wieder außerhalb des Parks und die Ufer sind bewohnt, das heißt, es ist ähnlich wie in Bayern, man kommt sehr schlecht direkt an den See heran.

Wir versuchten es, aber hatten keine Chance, also fuhren wir zurück zum Bear Lake in den Park.
Überall auf der Strecke wurde gebaut, und daher kam man relativ langsam vorwärts. Der Park ist zwar echt ganz schön, aber einfach so den Loop abzufahren, ist wenig interessant, man muss schon direkt auf die Wanderwege gehen.

Wir fuhren aber mit dem Auto zum Parkplatz und es waren noch viele Plätze frei, der Parkplatz wurde gerade vergrößert. Blöderweise fing es an zu regnen und so richtig begeistert waren wir von der Seenlandschaft bei Regen nicht. Wir gingen einen kleinen Trail, machten uns dann aber nach 10 Minuten wieder auf den Weg ins Auto, wir wollten lieber wieder ins Tal fahren, dort war das Wetter besser.
Zudem hofften wir noch auf ein wenig Wildlife. Wir hielten unterwegs immer wieder an, um ein paar Bäche und Bäume zu fotografieren. Die Zeit verging, und nun wurde es Zeit für Wildlife, wir fuhren jeden noch so kleinen Weg des Parks und sahen tatsächlich am Weg immer wieder Rehe und Wapiti-Hirsche.
Auf einer Wiese dann bei Beaver Meadows sahen wir eine riesengroße Herde Wapiti-Hirsche, natürlich hatte sich eine ebenso große Herde Menschen versammelt. Wir gesellten uns dazu uns beobachteten eine ganze Weile die Versuche der Hirsche, ihre Kühe zu pimpern, die wollten aber nicht so recht.

Der Ranger meinte, wenn die Kühe die Männchen nicht drüberlassen, werden die Hirsche aggressiv und laufen schon mal auf die Menschen zu, dann sollte man einfach hinters Auto gehen. Das waren ja schöne Aussichten. Aber es passierte zum Glück nichts dergleichen und nach ca. 200 Fotos von Wapiti-Hirschen verließen wir dann auch den Park. Es dämmerte schon.

In Estes Park sahen wir dann noch einen Hirsch gemütlich vor einem Haus grasen und später, als wir im Restaurant saßen, lief eine kleine Herde mitten in Estes Park über die Kreuzung.

Gegen Neun waren wir dann wieder zurück in der Lodge und hielten noch einen Plausch mit Juanita und Bill über unsere Erlebnisse. Sie meinten auch, dass sie die meisten Tiere außerhalb des Parks gesehen haben, vor allem im Herbst. Wegen der Jäger halten sich die Tiere eben dort auf, wo sie wissen, dass man sie nicht jagen kann.
Wir machten uns einen gemütlichen Abend auf dem Zimmer und schliefen wieder mal fantastisch.

Wetter: Wolkig bis heiter: 15- 26 Grad
Sights: Wapiti Hirsche im See, Rocky Mountain National Park
Wanderungen: -
Abendessen: Restaurant in Estes Park, CO
Hotel: Allenspark Lodge, Allenspark $230,45 inkl. Tax für 2 Nächte
Bewertung: gut +++
Bemerkung: B&B mit Familienanschluss